David Schittek

David Schittek

Eine Seitenstraße in Mumbai, ein dunkles Hinterzimmer. Männer, alte und junge, sitzen herum, diskutieren wild und spielen ein Brettspiel. Ein kleiner Junge mit wachem Blick, Imraan, managed den Laden, kassiert das Geld, wechselt Scheine und bekommt als Lohn ab und an ein Trinkgeld zugesteckt. Im Raum steht der Kameramann David Schittek, der von den Anwesenden von Stunde zu Stunde weniger bemerkt wird. „Mein Ziel beim dokumentarischen Arbeiten ist es immer, mich so ruhig und unauffällig zu verhalten, dass die Protagonisten mich nach und nach vergessen, ihr Verhalten und somit der Film organischer wird“ sagt er. Die bei dem Dreh von „Imraan c/o Carrom Club“ vorhandene Sprachbarriere sieht er nicht als Nachteil, sondern vielmehr als eine Chance, sich rein auf die im Raum vorhandenen Emotionen zu konzentrieren. „Wörter sind oft ohne Bedeutung, wichtig ist das, was darunter liegt“ meint er.

Einige Monate später in einem Berliner Loft: Die Youtuberin Patricia Palme wird dabei gefilmt, wie sie Hairstylingtipps gibt und diese gleich an sich selbst vorführt. Im Vergleich zu Mumbai ist David Schittek hier alles andere als unsichtbar. Er gibt Regieanweisungen, hat den Drehplan und die Zufriedenheit des Teams stets im Blick. Dadurch, dass er auch den Schnitt und die Animationen verantwortet, kann er zudem sichergehen, dass die Clips den Vorstellungen seines Auftraggebers, dem Hairstylingproduktehersteller „Aussie“, entsprechen. „Wenn ich eine Auftragsarbeit erledige, ist mir eine gute, regelmäßige Kommunikation mit dem Kunden sehr wichtig. Denn der Kunde kennt sein Produkt und seinen Markt am besten und nur wenn dieses Wissen in meine Arbeit für ihn einfließt, kann die entsprechende Kampagne ein Erfolg werden“ resümiert er sein Schaffen in der Werbebranche.

Ein riesiger, fast unbeweglicher Kameraklotz steht in einem Raum des Heinrich Hertz Institutes. Informatiker haben ein trifokales Kamerasystem geschaffen, dass zwar technisch perfekt, durch seine Größe und sein Gewicht für einen Filmdreh jedoch kaum zu gebrauchen ist. Von den technischen Möglichkeiten fasziniert, macht sich David daran das System so zu reduzieren und umzubauen, dass er damit dokumentarisch arbeiten kann. Erste Versuche beeindrucken ihn so sehr, dass er sein weiteres Arbeiten an und mit dem trifokalen Kamera-System zu seinem Diplomprojekt macht, die gewonnenen Erfahrungen also wissenschaftlich reflektiert und festhält. „Die 3D-Technologie ist meiner Meinung nach perfekt für den Dokumentarfilm. Der entstehende Raum ist durch Landschaften oder sich im Hintergrund befindende Leute gefüllt, es gibt für den Zuschauer viel zu entdecken“ erklärt er seine Faszination und Motivation für das Forschungsprojekt.

Unterschiedliche Methoden und Filmarten, durch die sich dennoch ein gemeinsamer roter Faden zieht, sind charakteristisch für das Schaffen von David Schittek. Ebendieser rote Faden ist das Interesse am Neuen, Unbekannten und die damit einhergehende Bereitschaft sich voll auf die jeweiligen Arbeitsumfelder einzulassen - Mit seiner lockeren, entspannten Art immer wieder neue, kreative Symbiosen mit Orten, Menschen und Technologien einzugehen.

Tobias Wilhelm, Berlin, 2015

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